Bergbau und Benjeshecken - Der Einfluss des Menschen auf die Natur
Direkt an der Bahnlinie von Dortmund nach Hamm liegt zwischen Scharnhorst und Kurl das Naturschutzgebiet Alte Körne mit dem gleichnamigen Naturlehrpfad. Hier kann man auf einem Rundweg von etwas sechs Kilometern Länge verschiedene ökologische Spezialgebiete entdecken, wissenswertes auf den vielen Schautafeln erfahren und dabei den Einfluss des Menschen auf die Natur erkennen. Die besonderen Gegebenheiten für Wald und Wiesen in der ehemaligen Bergbauregion sind tatsächlich zu sehen. Die Eindrücke von der Landschaft auch richtig zu deuten, dabei helfen die Naturführer des Naturlehrpfads Alte Körne.
Für den Biologieunterricht und den Sachunterricht gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte.
Gruppen von Kindern und Jugendlichen können hier mit allen Sinnen die Natur begreifen. So regen Tastspiele dazu an, Baumrinden zu unterscheiden. Das Totholz in dem forstwirtschaftlich ungenutzten Wald erlaubt es zu klettern und zu balancieren und bietet darüber hinaus Anblicke, die man bei einem Waldspaziergang sonst nur selten hat. Das Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes kann genauso bestaunt werden wie das Leben, das sich an einem abgesplitterten Weidenstamm neu entwickelt.
Totholz spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der sogenannten Benjeshecken. Diese bilden sich rund um aufgeschichtete Stämme und Zweige. Sie sind Lebensraum für kleine Waldbewohner und tragen zu einem gesunden Ökosystem bei. Auch hier zeigt sich wieder der Einfluss des Menschen auf die Natur und mit etwas Glück lassen sich die darin lebenden Tiere und Insekten blicken.
Das Thema „Mensch und Natur“ wird wieder beim Bestaunen der in freier Natur selten gewordenen Eiben aufgegriffen. Eibenwälder wurden von den Menschen schon vor hunderten von Jahren beinahe ausgerottet. Den Grund erfährt man im Gespräch, wozu die seltenen Exemplare am Naturlehrpfad Anlass geben.
Aber natürlich auch der Bergbau mit seinen Auswirkungen auf die Natur lässt sich als Beispiel für die menschliche Einflussnahme anführen. Die Absenkungen in Folge des Bergbaus hatten erhebliche Einfluss - auch auf das Naturschutzgebiet Alte Körne.
Im Gegensatz zur durch Menschen veränderten Natur steht der Auenwald im Naturschutzgebiet, der trotz zahlreicher menschlicher Eingriffe erhalten geblieben ist. Das Feuchtgebiet um den Lauf der Alten Körne macht einen verwunschenen Eindruck und lädt zum Phantasieren und Erzählen von Geschichten ein. Die Bäume haben sich dem sumpfigen Untergrund angepasst, spezialisierte Pflanzen bedecken den Boden und plötzlich hat man das Gefühl, in einer ganz anderen Region zu sein als nur wenigen Metern zuvor. Dieser Kontrast macht das Verhältnis von Mensch und Natur einmal mehr deutlich.
Vor den Sommerferien sind noch Termine für begleitete Wanderungen mit Schulklassen frei. Aber auch in den Ferien werden Führungen für alle Altersgruppen angeboten. Die Naturführer stellen sich auf die Bedürfnisse und Kenntnisse unterschiedlicher Gruppe ein. Ab einer Gruppengröße von 10 Personen ist dieses wunderbare Naturerlebnis mitten im nord-östlichen Stadtgebiet buchbar. Die Wege auf dem Naturlehrpfad sind übrigens alle rollstuhlgeeignet.