Curt Bloch und sein Unterwasser-Kabarett

Der Jude Curt Bloch wuchs in Dortmund auf und absolvierte 1927 am Stadtgymnasium sein Abitur. Vor antisemitischen Anfeindungen flüchtete er in die Niederlande, wo er sich von 1942 bis 1945 vor den Nationalsozialisten versteckte. So konnte er die Verfolgung überleben - im Gegensatz zu seiner Mutter und seinen Schwestern.

Aus dem Versteck verbreitete er innerhalb des Widerstands in Enschede selbstgefertigten Hefte, deren Größe ungefähr einer Postkarte entsprechen. Die geheimen Magazine mit dem Titel "Het Onderwater-Cabaret" enthielten handgeschriebene Gedichte auf Deutsch und Niederländisch, in denen Bloch Einblicke in sein Inneres zwischen Hoffnung und Verzweiflung gab.

Erst jetzt, 80 Jahre später, konnte dieser Schatz gehoben werden, er stieß auf große internationale Beachtung.

Unter der Website www.curt-bloch.com hat man nun Zugriff auf das ganze Werk mit 492 Gedichten auf 1.700 Seiten.

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern stellt der Wiesbadener Designer Thilo von Debschnitz den einmaligen Nachlass von Curt Bloch vor.

Außerdem reist Simone Bloch, die Tochter, eigens aus New York nach Dortmund an und steht für Fragen aus der Schulgemeinschaft zu Verfügung.